Jan Jedynak

Berufsunteroffizier



Er ist am 15.07.1895 in Michałkowice in Zaolzie (Kreis Frydek) geboren. Im Jahr 1909 hat er die polnische fünfjährige Volksschule beendet. In den Jahren 1913-1918 war bei der österreichischen Bahn tätig. Im Jahr 1918 hat er zusammen mit anderen Polen 100 österreichische Pferde genommen und hat sie der polnischen Armee in Rychwald übergeben. Gleichzeitig hat er sich selbst als Freiwilliger zum Dienst gemeldet. Anfangs hat er in der 1. Kompanie des Bahnschutzes in Biala als diensthabender Unteroffizier bei der Bahnhofstation gedient. Später hat er die Kanzlei des Amtsgerichtsoffiziers beim militärischen Amtsgericht geführt, wo er auch als Protokollant agierte. In Jahren 1923-1932 wurde er als Profos in dem Garnisongefängnis in Bielsko eingesetzt. Die letzten zwei Jahre hat er im 3. Regiment der Schützen von Podhale gedient. Er hat auch die Funktion eines Mitglieds der Jury des Kreis-Schiedsgerichts in Biała gehabt.

Im November 1934 ist er in den Ruhestand versetzt worden. Seitdem war er mit der Landwirtschaft und den Transportdiensten beschäftigt. Für seine Verdienste wurde er mit den Medaillen für den Krieg 1918-1920, der Medaille des zehnten Jahrestages der Wiedereroberung der Unabhängigkeit sowie dem Kreuz auf dem schlesischen Band der Tapferkeit und der Verdienste ersten Grades ausgezeichnet. Jan Jedynak hat im Jahr 1919 mit Wiktoria geb. Fryde geheiratet, mit der er vier Söhne gehabt hat: Erwin, Wieslaw, Ryszard und Zbigniew.

Im August 1939 hat der Landrat von Bielsko Jan Jedynak zum Mitglied der Kommission zum Einbeziehen von Pferden und Kutschen ernannt. Anschließend wurde er mobilisiert und hat an den Septemberkriegskämpen teilgenommen, wo er in sowjetische Gefangenschaft geraten ist. Von da aus ist er geflüchtet und im späteren Herbst ist er zur Familie nach Biala zurückgekehrt. In der Zeit vor der Inhaftierung hat er in seiner Landwirtschaft bei der Hettwerowa Straße Nummer 7 gearbeitet. Am 23.04.1940 wurde er von den Funktionären der Gestapo festgenommen. Erst nach drei Monaten ist ein Brief gekommen, in dem man lesen konnte, dass er im Lager in Mauthausen-Gusen ist. Seine Ehefrau hat Geldüberweisungen für ihren Mann gesendet. Er befand sich in der Baracke 14 und hatte die Lagernummer 3728, und später 7029 getragen.

Am 29.09.1941 ist in die Wohnung von Wiktoria Jedynak ein Gestapo Funktionär gekommen und hat ihr befohlen sofort mit ihm zu gehen. Er hat sie zum geheimen Staatspolizei Kommando in Bielsko bei der Matejko Straße geführt. Dort hat sie 7 Reichsmark bezahlen müssen und ihr wurde als Gegenleistung ein Postbeleg und ein Paket mit der Kleidung des bereits verstorbenen Jan Jedynak übergeben. Sie hat die Information bekommen, dass ihr Mann tot ist. Gleichzeitig wurde ihr die Anweisung erteilt, dass sie über den Tod ihres Mannes Stillschweigen bewahren muss. – hat Maria Jedynak, Schwester von Wiktoria, ausgesagt. Die Funktionäre der Gestapo haben sie informiert, dass Jan Jedynak am 15.09.1941 verstorben ist. Seinem ältesten Sohn Erwin ist es gelungen, nach dem Ausbruch des Krieges über Ungarn und Rumänien zu den neuformierten Einheiten der Karpaten Schützer durchzukommen. Später gelang er nach England, wo er Transportpilot der RAF geworden ist. Nach dem Kriegsende ist er nicht nach Polen zurückgekehrt und blieb in England.