Władysław Masłowski

Drogist



Wladyslaw Maslowski wurde am 13.06.1883 in Raciborow in der Wojewodschaft Poznań geboren. Nach der Ausbildung zum Drogist und absolviertem Praktikum zog er nach Oberschlesien in Siemianowice Slaskie. Dort engagierte er sich bei der Entstehung der polnischen Gesellschaften. Im Jahre 1910 gründete er seine erste Drogerie „Unter dem Adler“ (orig. pol. Drogerię pod Orłem) in Kochlowice (heute ein Stadtteil von Ruda Slaska). Die Drogerie bat solche Produkte wie z.B.: Farben, Lacken, Pinsel, Apotheken Sortiment, Verbandsmittel, Watte und Medizin Wein. Im Jahr 1911 heiratete er Barbara Adamiak aus Krotoszyn. Sie hatten sechs gemeinsame Kinder.

Schon am 15.02.1919 trat er der Polnischern Militär Organisation des Oberschlesiens bei. In gleichem Jahre wurde er zum Gemeinderat von der Polnischen Liste. Als er zu dem Schulausschuss gewählt wurde, wurde er da nicht bestätigt, da er als politisch unsicher galt. Seine Wohnung wurde mehrmals durch Grenzschutz nach Waffen durchsucht. In Folge dessen wurde gegen ihn ein Prozess vor dem Kriegsgericht in Bytom aufgerollt. Er nahm an allen schlesischen Aufständen mit der Waffe in der Hand teil. Während des III. Aufstandes wurde er direkt dem Kommandanten des Platzes untergestellt, wo er für die Kommunikation bei wichtigen und geheimen Aktionen mit der Haupt- und Etappen-Kommandantur verantwortlich war. Während des III. Aufstandes organisierte er eine Station des Roten Kreuzes. Sie wurde von vielen Aufständischen aufgesucht. In der Plebiszit Zeit arbeitete er in dortigem Plebiszit Komitee. Seine Frau Barbara unterstützte die Aufständischen, entweder als Sanitäterin oder auch war sie mit der Verpflegung beschäftigt. Für die Verdienste um die Erkämpfung der Unabhängigkeit wurde Wladyslaw Maslowski mit dem Kreuz des Kampfes und Tapferkeit auf dem Schlesischen Band, dem Schlesischen Stern, Medaille der Unabhängigkeit Polens, und dem Verdienstkreuz aus Bronze ausgezeichnet. In den Jahren zwischen den Weltkriegen, neben der Führung der Drogerie, war er sozial aktiv, ehrenamtlich in Kochlowice u.a. bei der Meer und Kolonial Liga, Gesellschaft der Volksleseräume und bei dem Verband der Gymnastischen Gesellschaften „Sokol“.

In Moment des Ausbruchs von Zweiten Weltkrieg aus Furcht vor den Repressalien verließ er mit seiner Familie Oberschlesien. Jedoch nach der September-Kampanie entschied er sich nach Kochlowice zurück zu kehren. Sein Haus sowie seine Drogerie wurden von den Deutschen geplündert. Trotzdem führte er bis zum April 1940 die Drogerie weiter.

„Am 7. April gegen 11 Uhr sind zu uns nach Hause drei in dunklen Uniformen und dem Totenkopf über dem Hutrand. Sie haben den Vater gesucht. Er ist nicht zu Hause gewesen, da er dienstlich unterwegs war, haben sie ihm eine Einladung zu der Kommandantur der Gestapo in Katowice dagelassen. Einer von den Funktionären der Gestapo hat gesagt, dass wenn er nicht kommt, dann werden daraus Konsequenzen gezogen. An die genaue Formulierung kann ich mich nicht mehr erinnern, ich habe sie jedoch als Drohung verstanden“ – erinnerte sich die Tochter Wanda. „An gleichem Tag sind wir zusammen mit Vater nach Katowice gefahren.

Ich kann mich noch an die Gebäude bei der heutigen Powstancow Straße erinnern. In Vorraum amtierte ein bewaffneter Funktionär. Als mein Vater ihm sein Name gesagt hat, er hat was auf der Liste notiert und hat ihm befohlen durch die Schwingtür zu gehen. Ich wollte hinter ihm dahingehen, jedoch der Deutsche hat mich gerissen und warf die Treppe hinunter und warf durch die Tür, dabei schrie er „Raus!“ – erinnerte sich die Tochter Stanislawa.

„Ein paar Monate lang haben wir über des Vaters Schicksal nichts gewusst. Über den Ort seines Aufenthaltes haben wir von einem Brief erfahren, was wir von ihm aus dem Konzentrationslager Dachau bekommen haben. Sofort haben wir damit angefangen uns zu bemühen um ihn von da zu befreien. Unsere Bemühungen waren letztendlich erfolgreich“.

Wladyslaw Maslowski verließ das Lager Mauthausen-Gusen und kam nach Hause in Kochlowice am späteren Abend den 27.12.1940. „Obwohl ich damals schon 17 Jahre alt war, auch wenn es komisch klingen kann, ich habe Angst vor ihm gehabt, denn er war so fürchterlich erschöpft von der schweren Arbeit im Steinbruch. Er war total ausgehungert. Er wog vielleicht 40 Kg. Es war gelbliche Haut auf dem Skelet, rasierte Kopf und flammenden versunkenen Augen. Nach seiner Rückkehr aus dem Lager musste er sich täglich bei der Polizei melden. Zuhause haben sie ständig Durchsuchungen durchgeführt. Die Deutschen haben alles aus den Schränken rausgeworfen und alles genau angeguckt“ – erinnert sich die Tochter Stanislawa.

Im Jahre 1941 beschlagnahmten die Deutschen die Drogerie. Nach dem Krieg nahm Wladyslaw Maslowsche wegen schlechtem Gesundheitszustand und seinem Alter keine berufliche Arbeit an. Er starb am Herzinfarkt im 1957.