Władysław Dziedzic

Arzt



Wladyslaw Dziedzic wurde am 3.02.1903 in Zbaraż geboren. Nach dem Absolvieren der Grundschule und dem II. Gymnasium in Tarnopol im Jahre 1924, sowie nach einem Jahr bei dem Militärdienst,fing er das Medizin Studium an der Jan Kazimierz Universität in Lwow an. Im Jahre 1932 bekam er das Diplom des Arztes und im Jahre 1935 wurde er Doktor der Medizin. Seine Fähigkeiten vertiefte er an den Inneren- und Chirurgie-Abteilungen.Er wirkte auch in der Frauenklinik und an der Geburt Station. Im 1935 zog er nach Schlesien, nach Orzesze um, wo er als Arzt bei der Bahn arbeitete. Da lernte er, die aus Katowice stammende Krankenschwester Elzbieta Synoczek, kennen. Sie heirateten am 24.06.1936 in Orzesze. Ein Jahr später zog er nach Katowice um, wo er der Krankenkassenarzt bei Ligota wurde. Zu diesem Zeitpunkt kamen seine ältere Tochter Danuta, und zwei Jahre später Halina zur Welt.

Anfang August 1939 aus der Furcht vor den eventuellen Konsequenzen des Kriegsausbruchs schickte er seine Ehefrau mit den Kindern zu seinen Eltern. Mit der Bahn haben wir Zbaraż erreicht.

„Da hat uns Krieg erreicht. Anfangs haben wir kein Kontakt mit dem Vater gehabt, erst später erreichten uns Briefe. (…) Am 28. Juni 1940 sind zu uns die Sowjets gekommen, die uns befohlen haben, unsere Sachen zu packen: „Sobirajsa z wieszczami!“

(…)in Wagon waren 50 Polen, die Tür sind von Außen verriegelt worden. Die Reise dauerte sehr lange. Letztendlich haben wir Ort Selikdar Ugolnyj in der Oblast Jakuck erreicht. (…) Ich, als dreijähriges Mädchen, habe ich mich um meine einjährige Tochter gekümmert. Mama hat über den ganzen Tag in der Taiga bei dem Holzgewinn gearbeitet, um uns etwas Essen zu besorgen. Trotz dem wir waren hungrig“. – erinnert sich Danuta.

Mittlerweile wurde Wladyslaw Dziedzic am 20.05.1940 in Katowice von der Gestapo festgenommen. Am 26.05.1940 wurde er ins Konzentrationslager nach Dachau abtransportiert. „Anfangs 1941 haben wir von der Festnahme Vaters und von seinem Transport nach Dachau erfahren. Nach der Bekanntgabe der Amnestie für die Polen hat unsere Mama beschlossen, sich nach Süden, in die Nähe von Zuhause, in die Nähe von Polen, zu begeben. Unsere Reise dauerte ein paar Monate lang. Wir sind mit der Bahn, mit dem Fuhrwerk und zu Fuß gereist. Wir haben um Essen gebettelt. In Kasachstan, vielleicht war es in Usbekistan, ist unsere Mama an Typhus erkrankt worden und ist sie im Krankenhaus gelandet. Ich bin mit meiner Schwester unter Obhut von zwei Polinnen geblieben. Sie haben uns bald bei einer kasachischen Familie belassen uns selbst sind sie weiter nach Buzuluk gereist. Unsere Mama hat uns nach ihrer Genesung über fünf Tage gesucht. Als sie uns endlich wiedergefunden hat, die Familie, bei der wir Untergebracht worden waren, wollte uns nicht abgeben. Die Leute haben keine eigenen Kinder gehabt und unsere Mama hat uns praktisch entführt, als sie auf dem Felde gearbeitet haben. Endlich haben sie die formierten Polnische Streitkräfte erreicht. Wir waren alle in sehr schlimmen Zustand gewesen. In Lumpen angezogen und ohne Geld“.

„Unvorstellbaren Alptraum hat unsere Mama erlebt, denn wir waren immer schwerer krank gewesen. Auf dem Hals und am Gesicht haben wir Geschwüre gehabt. Wir litten an Ohrenzündung und Bindehautentzündung. Wir haben den Keuchhusten gehabt. (…) Meine Schwester, trotz ihren drei Jahren, könnte wegen Rachitis nicht gehen. (…) Als man es meiner Mutter nicht erlaubt hat, der Gruppe, die zur Evakuation aus dem Sowjet Union bestimmt war, beizutreten, hat ihr ein Arzt geholfen und uns drei durch eine Nebentür durchgelassen hat. So haben wir die Evakuation Gruppe erreicht. Mit dem Zug haben wir Krasnowodsk erreicht. Von da aus sind wir mit dem Frachtschiff nach Pahlewi in Persien gefahren. Wir waren gerettet“.

Aus Persien wurde Elzbieta Dziedzic zusammen mit ihren Töchtern nach Indien evakuiert. Von da aus kamen sie nach Afrika – zum Lager Koi an der Wiktoria See in Uganda. Die ältere Tochter erkrankte dort an die schwere Malaria und es war nötig aus der malerischen Gegend zum Lager Rongai in Kenia auszureisen. „Zwei Jahre nach dem Krieg im Jahr 1947 dank dem Roten Kreuz erhielt Mama eine Nachricht vom Vater. Es hat sich herausgestellt, dass er am 22.09.1940 aus dem Lager in Dachau entlassen worden war, um später nach Dabrowa Gornicza ausgesiedelt zu werden. Obwohl man hat es unserer Mutter abgeraten zurück nach Polen zu kehren, sie hat Heimreise beschlossen. Kurze Zeit später hat uns unser Vater an dem Bahnhof in Czechowice-Dziedzice begrüßt“.

Wladyslaw Dziedzic war während des Krieges ein Mitglied von der Heimat Armee – AK, und versorgte die konspirativen Gruppen mit den Medikamenten und Verbandsmaterial. Er stellte auch Bescheinigungen, die es ermöglichten die Deportationen zur Zwangsarbeit nach Deutschland zu vermeiden, aus. Nach dem Krieg arbeitete er als Arzt. Er starb im Jahre 1984.