Das Konzentrationslager Ausschwitz ist im Jahr 1940 nach der Eingliederung des Teiles der eh. Malopolska Woiwodschaft, der die Stadt Oswiecim beinhaltete und zu dem Regierungsbezirk Katowice gehörte, gegründet worden. Der Gründer des Lagers war SS-Oberführer Arpad Wigand, der damals die Funktion des Inspektors der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes in Bresalu bekleidete. Grund für die Gründung des Lagers war die Tatsache der überfüllten Gefängnisse und Untersuchungshaftanstalten in Oberschlesien und Zaglebie Dabrowskie, sowie die bestehende Infrastruktur der ehemaligen Kaserne und der günstigen Lage in der Nähe der Eisenbahnlinie.
Während des Treffens der Kommandanten der verschiedenen Lager im besetzten Polen am 15.03.1940 hat Reichsführer SS Heinrich Himmler festgestellt: Alle Fachkräfte polnischer Herkunft sollen in unserer Militärindustrie eingesetzt werden. Später werden Polen aus der Welt verschwinden. […] Die Stunde jedes Deutschen ist nah. Deshalb ist es wichtig, dass das große deutsche Volk seine Hauptaufgabe im Zerstören aller Polen sieht.
Letztendlich hat Himmler am 27.04.1940 den Befehl gegeben das Konzentrationslager Ausschwitz I zu gründen. Sein erster Kommandant wurde SS-Hauptsturmführer Rudolf Höß. Da die Entstehung des Lagers nach den Massenverhaftungen der Intelligenzaktion erfolgte, sind nur selten die im Frühjahr 1940 verhafteten Personen in Ausschwitz I inhaftiert gewesen. Meistens waren es Personen, die aus den Lagern in Dachau bzw. Mauthausen-Gusen dahin gebracht worden waren. Das Lager auf dem Gelände der ehemaligen Artilleriekaserne ist als Stammlager bezeichnet worden und umfasste 22 Häuser (Blöcke). Die erste Gruppe von 30 Häftlingen bestand aus deutschen Kriminellen, die dort aus dem Lager in Sachsenhausen hingebracht worden waren. Sie sind zu Funktionshäftlingen ernannt worden. Am 14.06.1940 ist im Lager die erste Gruppe von 728 politischen Häftlingen aus Tarnow eingetroffen. In dieser Zeit bestand die Mehrheit der Häftlinge aus Vertreter der polnischen Intelligenz. U.a.: Beamte, Politiker, Lehrer, Ärzte, berufliche Offiziere und Geistliche. Wie sich der in Ausschwitz gefangene Erzbischof Adam Kozlowski SJ erinnerte: Nach dem Eintreffen ins Lager wurden wir informiert: Während des Krieges seid ihr im deutschen Konzentrationslager. Es herrscht hier strenge aber gerechte Disziplin. Ich verlange von euch ausnahmslose Gehorsamkeit gegenüber allen Vorgesetzten, genauso wie gegenüber der SS sowie unter den Häftlingen. Jedes Vergehen wird bestraft. Und die Strafen sehen aus wie folgt: Hängen auf dem Pfosten, Züchtigung bis zu 75 Schlägen und die Todesstrafe. Jede Ungehorsamkeit sowie Rebellion gegen die SS wird sofort mit dem Tode durch Erschießen bestraft. Jede Rebellion gegen jemanden von den vorgesetzten Häftlingen wird mit dem Tod durch Erhängen bestraft. Ein Fluchtversuch wird mit der Todesstrafe durch Erschießen bestraft. Für den Fall, dass ein Flüchtling nicht gefasst wird, werden 10 andere aus dem gleichen Raum, in dem er geschlafen hat, erschossen. Jede Verschwörung und Verschleierung von Absprachen gegenüber der Herrschaft wird mit der Todesstrafe bestraft. Jede noch so kleine Straftat verlängert den Lageraufenthalt um zwei Wochen.
Das Lager hat eine Kapazität für 10.000 Inhaftierten gehabt. Das stellte sich bald als zu klein heraus und das Lager wurde ausgebaut. So sind die zwei weiteren Lager, Ausschwitz II (Birkenau) und Auschwitz III (Monowitz), entstanden. Die Personen, die im Lager inhaftiert wurden sind wegen Unterernährung, Missbrauch durch die Funktionshäftlinge sowie die SS Männer, verheerende Sklavenarbeit, der Todesstrafe durch Erschießen, Herzinfusionen von Phenol und dem Vergasen ums Leben gekommen. Insgesamt schätzt man, dass im Lager Ausschwitz 130.000 bis 140.000 Polen umgekommen sind, von denen, die in das Nummernverzeichnis aufgenommen worden waren. Dazu kommen ca. 10.000 Polen, die nicht in das o.g. Verzeichnis aufgenommen wurden (u.a. Polizeigefangene). Man schätzt, dass ca. die Hälfte der in Auschwitz verhafteten Polen dort umgekommen ist.