Karol Rożniewski

Kaufmann

Karol Rożniewski geb. Am 28. Januar 1905 in Gniezno. Seine Eltern waren Teofil und Aleksandra geb. Wysocka. Nach der beendeten Schulausbildung im Alter von 16 Jahren ist er von Zuhause ausgezogen und nach Schlesien zu seinen zwei Brüdern: Bogdan und Romuald, nach Lubliniec gekommen. Im Jahr 1921 als patriotisch gesinnte 16-jährige hat er an dem III Schlesischen Aufstand teilgenommen, wo er um polnisches Schlesien gekämpft hat. Nach dem Aufstand hat er die Arbeit im Geschäft seines Bruders Romuald aufgenommen. In Jahren 1924-1926 hat er sein Wehrdienst geleistet. Anfangs war er zu dem 5. Automobil-Geschwader zugeteilt und später ist er als Schreiber beim 6. Leichten Artillerie-Regiment eingesetzt worden.

Nach seinem Wehrdienst hat er Emma Goluzda kennengelernt, derer Ettern ein Gasthaus-Restaurant in Lubliniec geführt haben. Ihre Familie stammte ursprünglich aus Stare Siolkowice in Opole Kreis. Nach der Eingliederung der Teile Schlesiens zu Polen im Jahr 1922 musste die Familie aus dem Geburtsort wegen deutschen Repressalien flüchten, da sie sich über viele Jahre in Polentum Agitation aktiv engagiert haben. Karol und Emma sind nach Chropaczow umgezogen, wo sie eigenes Lebensmittelgeschäft geführt haben. Dort haben sie am 10. Juni 1932 geheiratet. Ein Jahr später ist ihre erste Tochter Krystyna zur Welt gekommen. Sie verstarb jedoch bald. Im Jahr 1934 ist ihr ältester Sohn Tadeusz geboren Später sind sie nach Brzozowice-Kamien gezogen, wo sie gewohnt haben und ebenso ein Lebensmittelgeschäft geführt haben.

Karol Rozniewski als Teilnehmer des III. Schlesischen Aufstand hat öfters seine politische Meinung geäußert und zusammen mit seiner Frau haben sie an Errichtung des Kopiec Wyzwolenia in Piekary teilgenommen. Als Anerkennung seiner ehrenamtlichen Organisationsarbeit bei der Realisierung des Nationalen Darlehens vom 27. Februar 1934 hat er ein Gedenkabzeichen für Staatsanleihen erhalten.

Nach dem Ausbruch des 2. Weltkriegs ist Karol Rozniewski zum Militär einberufen worden. Es ist ihm jedoch nicht gelungen seine Einheit zu erreichen. Inzwischen nach dem Einmarsch der deutschen Einheiten ist sein Geschäft konfisziert worden und seine Frau zusammen mit ihrem Sohn ist von den Deutschen aus der Wohnung rausgeschmissen worden. Emma hat Zuflucht bei ihrer Mutter Franciszka in Chorzow gefunden. Ihre Mutter aus Furcht von der Denunziation an Gestapo durch die neuen Bewohner seiner Wohnung ist täglich nach Draußen auf den Weg, was nach Brzozowice-Kamien führte, gegangen mit der Hoffnung, irgendwann ihn zu treffen und vor der Gefahr zu warnen. Es ist tatsächlich so passiert. Sie hat ihn getroffen und in ihre Wohnung mitgenommen, wo er seine Frau und das Kind wiedergefunden hat.

Höchstwahrscheinlich ist Karol Rożniewski am 13. April 1940 in Rahmen der „Intelligenzaktion“ in Chorzow festgenommen worden und in KL Dachau eingesperrt worden. Er war dort im Block 16/I und hatte die Lager Nummer 13053 zugewiesen bekommen. In dieser Zeit hat seine Frau hat sich intensiv um seine Freilassung bemüht, indem sie Korrespondenz mit vielen deutschen Institutionen geführt. Sie hat es auch finanzielle Mittel ihrem Mann geschickt. Nach fünf Monaten wurde Karol Rożniewski in das KL Oranienburg versetzt. Von einer Postkarte, die aus dem Lager am 30. September 1940 versendet wurde, hat die Familie erfahren, dass er im Block untergebracht ist und ihm wurde die Lagernummer 31529 zugewiesen. Bemühungen seiner Frau führten zu einem Erfolg und am 25. Februar 1942 ist Karol Rożniewski aus dem KL entlassen worden. Als er wieder nach Chorzow kam und an die Tür ihrer Wohnung geklopft hat, hat ihn seine Frau an seiner Kleidung wiedererkannt, denselben was er vor zwei Jahren, als er festgenommen wurde, getragen hatte. Vater kam sehr erschöpft zurück. Er hat nur 48 Kilo gewogen, bei 170 cm seiner Größe. – erinnert sich sein Sohn Janusz. Als die Militärsituation des III. Reiches kritisch war, ist er in September 1944 zur Wehrmacht eingezogen worden. In März 1945 ist sein zweiter Sohn Eugeniusz zur Welt gekommen. Anfangs ist er in Ostrava stationiert um später nach Jugoslawien versetzt zu werden, wo er in die jugoslawische Gefangenschaft ging. Nach dem Beenden des 2. Weltkriegs ist er entlassen worden und am 28. August 1945 hat er Sanok erreicht, wo er die polnische Grenze passierte. Am 11. September 1945 ist sein dritte Sohn Janusz geboren worden. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges ist die Familie zurück nach Brzozowicze-Kamien in ihrer Wohnung gekehrt, wo sie weiterhin ihr Geschäft geführt haben. Da die neuen Machthaber Polens haben jegliche Privatinitiative gedrosselt. Es folgten weitere Hindernisse, bis es praktisch jede Art von Geschäftsführung unmöglich machte. Unter diesen Umständen haben sie beschlossen ihr Geschäft aufzugeben d.h. dem Staat es abzutreten und haben sie ihre Beschäftigung bei dem staatlichen sozialistischen Handelsstrukturen aufgenommen. In folgenden Jahren, nach dem Umzug nach Bytom im Jahr 1948, war Karol Rozniewski bei der Powszechna Spółdzielnia Spożywców „Społem“ beschäftigt. Er verstarb im Jahr 1967.