Karol Bytomski

Hausmeister

Karol Bytomski ist am 10. Juli 1885 in Rudziniec bei Opole (Oppeln) geboren. Seine Eltern waren Karol und Klara geb. Kania. In Rudziniec hat er die Schule besucht, und (…) seit der früheren Jugendalter war er aktiv in verschiedenen polnischen Organisationen in Schlesien. Vor dem 1. Weltkrieg hat er in Wirek (Ruda Slaska) gewohnt. Um das Jahr 1910 hat er Maria geb. Ogaza geheiratet. Mit ihr hat er vier Kinder gehabt. Nach dem Tod seine Frau hat er ihre Schwester Albina am 17. Juni 1918 geheiratet. Mit ihr hat er sieben Kinder gehabt.

Karol Bytomski war ein von den aktivsten Vermehrer des Polentums (…) Er hat in Wirek Towarzystwo Gimnastyczne (Turnverein) „Sokół“ gegründet. Er war ebenso aktiv bei der Entstehung  des Sportsvereins „Wawel-Wirek“ gewesen. Während der Kundgebung am 28. Februar 1919 hat er die Entstehung Der Gesanggesellschaft „Słowiczek“ injiziert. In den wichtigsten Zeiten für polnisches Oberschlesien, wo das Herz von jedem Pole höher schlägt, in der Erwartung auf die Befreiung unserer Heimat der Piasten, hat unseres Gremium der Lands Männer beschlossen in der Glaube in bessere Zukunft diese Gesellschaft zu gründen – hat der Schreiber der Gesellschaft notiert. In der Zeit des Plebiszit hat (Karol Bytomski) als Plebiszit Kommissar im Kreis Katowice agiert. Er zählte zu den führenden Mitgliedern  der Polnischen Wehrorganisation (POW). Er organisierte alle drei Aufstände in Wirek. Während des III. Schlesischen Aufstand war er an vielen Kämpfen bis hin in Annaberg beteiligt gewesen.

Nach der Eingliederung des Teils Schlesien zur Polen im Jahr 1922 hat er anfangs die Funktion des Oberhaupt der Gemeinde Wirek übernommen. In folgenden Jahren (…) hat er die Arbeit in der Grundschule Nummer 6 in Wirek als Hausmeister übernommen. Viel Zeit hat er seiner Aktivitäten im Verband der Schlesischen Aufständischen und anderen Gesellschaften geschenkt. In der Zeit der angespitzten internationalen politischen Situation im Jahr 1939 hat er viele Einheiten der Volksabwehr organisiert, die von vielen ehem. Schlesischen Aufständischen unterstützt waren. Vater hat eine aufständische Uniform besessen und wenn es zur Feier des 1. Mai Zeit war, hat er die Fahne während der Parade getragen. (…) Meine älteren Schwestern haben der Pfadfinder angehört. Als ich 8 oder 9 Jahre alt war und im Hörfunk die polnische Hymne gesendet wurde, alle Mitglieder der Familie haben es in Stillgestanden Position angehört. Vater liebte Polen über alles. (…) – erinnert sich seine Tochter Aniela.

Kurz nach dem Ausbruch des II. Weltkriegs und nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Schlesien hat Karol Bytomski seine Arbeit verloren. Dazu ist er zusammen mit seiner Frau und Kindern aus der Wohnung rausgeschmissen. Die ganze Familie hat in dieser Zeit den Keller der Schule bewohnt. Schon bald, am 10. September 1939 ist er festgenommen worden. Mein Vater ist von zwei Zivilisten festgenommen worden. Sie haben nur gefragt, ob er Karol Bytomski heißt und haben ihm befohlen sich anzuziehen. Später hat Mama gesagt, dass er zum Verhör zur Polizei mitgenommen ist. – erinnert sich seine Tochter Aniela. Nach der Festnahme ist er am Anfang in Gefängnis in Mikolow festgehalten worden und später am 9. April 1940 in das KL Dachau verlegt worden. Vergleichbar wie viele andere Polen, die in jene Zeit in den KL Dachau und in dem KL Mauthausen-Gusen inhaftiert waren. Am 12. Dezember 1940 ist er nach Auschwitz versetzt, wo er eine Lagernummer 7258 zugewiesen bekommen hat.

Schicksal der in Schlesien gebliebener Familie Bytomski war sehr schwer. Nach der Festnahme des Vaters ist unsere Familie in ein altes Haus oder in eine Baracke bei der Nebenstraße Namens Hintergasse 3 umgesiedelt, wo es keine Heizung gegeben hat und herrschten dort fürchterliche Umstände in dem wir mit Wasser und Feuchtigkeit zu kämpfen hatten.

Eingesperrt in dem KL Auschwitz ist Karol Bytomski am 13. April 1941 verstorben. Ich erinnere mich, dass wir ein Telegramm erhalten haben in dem es stand, dass am 15. April 1941 mein Vater eingeäschert worden ist und dass meine Mutter für 19 Reichsmark die Urne bekommen kann, „falls sie Deutsche ist“ (…) Ich habe sechs Brüder und vier Schwester, davon nur ein Teil von den älteren sich als Zwangsarbeiter selbst ernähren können. Manche von meinen Brüdern sind zur Armee einberufen und an die Front geschickt worden. Ich kann mich erinnern, als die persönlichen Sachen meines Vaters aus dem KZ an uns zugeschickt geworden sind. Die Sachen haben Blutspuren gehabt und unsere Mama hat es sehr schwer mitgenommen, als sie die Sachen gesehen hat, was über die Behandlung des Vaters im Lager beyeugt haben – erzählt Tochter Aniela.